EU beschließt CO2-Grenzwerte für LKW

Das Europäische Parlament hat neue Energiegesetze für die EU beschlossen, die die Transportbranche veranlassen werden, fossile Kraftstoffe zunehmend durch alternative Kraftstoffe zu ersetzen.
Neue EU-Energiegesetze – beschlossen
Das für unsere Branche relevanteste Element der neuen Gesetze ist die Einführung neuer CO2-Emissionsstandards in der EU. Das Ziel besteht darin, den Verbrauch von Erdöl-basierten Kraftstoffen zu senken, die Nutzung von Elektrizität, Wasserstoff, LNG und anderen alternativen Kraftstoffen zu fördern und somit CO2-Emissionen zu reduzieren.
CO2 heute
Einer EU Forschungsstudie zufolge produzieren LKW und Busse mehr als ein Viertel der CO2-Emissionen aus dem Straßenverkehr in der EU und 6 % der gesamten CO2-Emissionen in der EU.
CO2 und LKW
Die neuen EU-Regelungen für LKW, auf die sich das Europäische Parlament am 18. April 2019 geeinigt hat, sollen dafür sorgen, dass „im Zeitraum 2025 bis 2029 neue LKW durchschnittlich 15 % weniger CO2 als 2019 ausstoßen. Ab dem Jahr 2035 müssen Sie die CO2-Emissionen um 30 % reduzieren.“ Die Europäische Kommission wird diese Zielsetzung in 2022 erneut prüfen. (Quelle: Europäischer Rat)
Zuckerbrot und Peitsche
Der Europäische Rat hat sich für eine Politik von Zuckerbrot und Peitsche entschieden, um europäische Nutzfahrzeughersteller zur Entwicklung von LKW zu bewegen, die diese neuen Emissionsstandards einhalten.
Einerseits sind die Emissionsziele bindend, und für Nutzfahrzeughersteller, die dieses Ziel nicht einhalten, sind finanzielle Sanktionen in Form einer „Abgabe wegen Emissionsüberschreitung“ vorgesehen. Andererseits gab der Europäische Rat bekannt, dass „die beiden Gesetzgeber sich nicht nur auf verbindliche Ziele geeinigt, sondern auch vereinbart haben, das System von Anreizen für emissionsfreie und emissionsarme Fahrzeuge im Sektor der schweren Nutzfahrzeuge gegenüber dem Vorschlag der Europäischen Kommission zu verstärken.“ (Quelle: Europäischer Rat)
Verringerung der Gesamtbetriebskosten
Die Europäische Kommission untersuchte die möglichen Auswirkungen des Gesetzesvorschlags auf die Gesamtbetriebskosten von mit alternativen Kraftstoffen angetriebenen LKW. Sie schätzte die möglichen Nettoeinsparungen bei den Gesamtbetriebskosten auf etwa 30.000 € bis 60.000 € pro Fahrzeug, erzielt durch Reduzierung der Kraftstoffrechnungen innerhalb eines Fünfjahreszeitraums bis 2030. (Quelle: EU)
Unterstützer
Die Lobbying-Organisation Transport & Environment (T&E) „begrüßt den Beschluss, da das neue Gesetz zur Reduzierung von Klimaemissionen und besserer Luft in Städten beitragen und gleichzeitig die Tankstellenrechnungen für die Eigentümer verkleinern wird.“ Die Organisation ist jedoch der Meinung, dass die EU-Maßnahmen nicht weit genug gehen, und warnte, dass „die neuen Werte bei weitem nicht ausreichen, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen.“
T&E drängt die europäischen Nutzfahrzeughersteller, bereits sofort emissionsfreie LKW zu produzieren, statt bis zur letzten Minute zu warten, und verstärkt auf „auspuffemissionsfreie Technologien“ wie Batterieantriebe, Elektrofahrzeuge und Wasserstoff-Brennzellen zu setzen. T&E sieht die Möglichkeiten zur Verringerung von CO2-Emissionen durch neue Generationen von mit fossilem Kraftstoff angetriebenen Fahrzeugen sehr kritisch und meint, dass sie „sehr bescheiden sind und nur eine Investitions-Sackgasse und keinen gangbaren Weg hin zur Emissionsfreiheit darstellen.“ (Quelle: T&E)
Gleichauf mit unseren Nachbarn
Einige sehen die Verordnung als eine bedeutende internationale geopolitische Maßnahme. Tiemo Wölken, deutscher SPD-Abgeordneter des Europäischen Parlaments, sagte gegenüber dem Magazin Stern, dass diese Verordnung wichtig für die deutsche und europäische Fahrzeugindustrie sei. Er betonte: „Ansonsten droht die EU gegenüber den USA und China ins Hintertreffen zu geraten.“ Die LKW-Emissionen seien durch den zunehmenden Warenverkehr in den vergangenen Jahren gestiegen. Die Grenzwerte sollten diesen Trend stoppen.
Reaktionen der Industrie
Der Verband der Europäischen Automobilhersteller (ACEA), der Nutzfahrzeughersteller wie DAF Trucks, Daimler Trucks, IVEVO, MAN Truck & Bus, Scania, Volkswagen Commercial Vehicles und die Volvo Gruppe vertritt, äußerte sich weniger optimistisch.
In einer Erklärung verlautbarte er: „Der ACEA hat insbesondere Bedenken bezüglich der überaus ehrgeizigen CO2-Reduzierungsziele, die nun für Lastkraftwagen festgelegt wurden: -15 % bis 2025 und -30 % bis 2030. Diese Ziele sind sehr streng, insbesondere auch weil ihre Erreichung nicht nur von der Nutzfahrzeugbranche abhängt und die Ausgangswerte für diese Ziele noch nicht bekannt sind.“
Er fügte dann hinzu, dass es für den Erfolg der neuen EU-Verordnung auch dringend notwendig sei, dem Mangel an öffentlichen Infrastrukturen zum Tanken bzw. Aufladen von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb zu begegnen.
„Derzeit können wir die Mitgliedsstaaten lediglich zur dringenden Errichtung der benötigten Infrastrukturen für das Aufladen und Tanken der Nutzfahrzeuge mit Alternativantrieb aufrufen, deren Verkauf massiv zunehmen muss, wenn diese Ziele erreicht werden sollen“, sagte ACEA Generalsekretär Erik Jonnaert.
Mehr Druck auf Nutzfahrzeughersteller
Der britische Blog Motortransport fasst die neuen Herausforderungen für die LKW-Hersteller zusammen und erklärt, dass die EU-Verordnung zunächst auf „große LKW“ mit einem Gesamtgewicht von mehr als 16 Tonnen abzielt. Dies mache es den Herstellern besonders schwer, die Ziele für 2025 zu erreichen, da derzeit nur wenige emissionsarme und emissionsfreie Technologien verfügbar seien, die für Schwerlasttransporter geeignet sind.
Der Blog merkt zusätzlich an, dass die Zeit zur Entwicklung völlig neuer Technologien bis 2025 begrenzt ist und die Hersteller deshalb LKW mit optimierten Versionen der jüngsten vorhandenen Technologie auf Diesel- oder Erdgas-Basis auf den Markt bringen werden.
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